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Elias (* August 2014)

Hallo ihr Lieben, mein Name ist Elias. Während meine Mama noch schwanger war, in der 16. SSW, überraschte unsere Frauenärztin Mama leider nicht nur mit dem heiß ersehnten Geschlecht, sondern eben auch mit meiner riesig gestauten Harnblase. Da Mama damit zuerst gar nichts anfangen konnte und riesige Sorgen hatte, ging es gleich am nächsten Morgen zum Praenataldignostiker. Da erfuhr Mama Schritt für Schritt mehr wie es um mich stand. Diagnose: LUTO, Urethralklappen, Megaurether und etliche weitere Fachworte wurden ihr an den Kopf geknallt und nach und nach erklärt. In der 18. SSW wurden wir nach Giessen vewiesen, um von Prof. Kohl einen Katheter in meine Blase einsetzten zu lassen. Da ist der Urin dann auch super abgeflossen, aber leider nur 3 Tage. Die Auswirkungen des dislozierten Katheters sah dann der Kölner Praenataldiagnostiker. Da die Blase aber trotz allem nur noch lasch gefüllt war wollte keiner mehr einen neuen Katheter legen. Somit wurde es für mich ab der 29. SSW ganz schön eng in Mamas Bauch- KEIN Fruchtwasser mehr. Bis zu 36+ 6 habe ich es dann noch bei Mama im Bauch ausgehalten, dann wurde es aber endgültig zu eng! Also machte ich mich in Form einer Spontangeburt auf den Weg. Ich wog 2650g bei 50cm Länge und einem Kopfumfang von 30,4 cm. Nach der Geburt habe ich kurz geschrien, Mama ein Küsschen verpasst und wurde dann zur Erstversorgung entführt. Zwei Stunden lang haben sie an mir rumgewerkelt bis ich endlich mit CPAP (einer Druckatemunterstützung) wieder zu Mama und dann ins warme Intensivbett kam. Die ersten drei Tage hatte ich hintereinander einen Pneumothorax rechts und links und stand kurz vor der Beatmung. Glücklicherweise stabilisierte sich das schnell. Weil ich nicht gepinkelt habe, wurden mir an meinem 3. LT Ausgänge aus den Nieren gelegt (Nephrostomas), aber auch damit habe ich nicht genug gepinkelt, sodass nach 2 Wochen und über 1kg Wassereinlagerung mir der Katheter für die Bauchfelldialyse gelegt wurde. Damit kamen meine Nieren doch nochmal in Schwung und ich durfte den Katheter nach 2 Wochen wieder loswerden. Nach 4 Wochen Intensiv- und 4 Wochen Normalstation durfte ich endlich das erste Mal mein zu Hause sehen. Bis ich 6 Monate alt war lief bei uns alles (fast) normal ab. Dann wollte ich aber mit schlechter werdenen Werten nicht mehr essen. Also hat Mama sich mit den Nephrologen entschlossen, mir eine sogenannte PEG (Magensonde durch den Bauch) legen zu lassen. Damit kommen wir gut zurecht und ich habe super schnell zugenommen. In dieser Zeit begannen aber auch ständig wiederkehrende Infekte. Daher hat sich Mama entschlossen: Wir beginnen mit der Dialyse! Mit knapp 9 Monaten habe ich also mit der Bauchfelldialyse begonnen und bin seit dem auch viel agiler und es geht mir gut. Weil ich ein kleiner Faulpelz bin, hinke ich in meiner statischen und grobmotorischen Entwicklung hinterher und mache Physiotherapie. Die verteufle ich!!! Ansonsten bin ich aber ein sehr lebensfreudiges Kind und zaubere allen Menschen in der Umgebung ein Lächeln auf die Lippen. Vor allem Mama erzählt mir immer wenn ich schlafe wie glücklich sie ist mich zu haben. :)
-- erstellt am 16.5.15 --

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