LUTO-Kinder e. V. Spendenkonto: Sparkasse Koblenz IBAN DE84 5705 0120 0000 2494 17 BIC MALADE51KOB
LUTO-Kinder e. V. Spendenkonto:Sparkasse KoblenzIBAN DE84 5705 0120 0000 2494 17BIC MALADE51KOB

Samuel Marvin (* März 2015)

Hallo. Ich heiße Samuel Marvin und bin am 11.03.2015 um 23.39 Uhr geboren. Mein Gewicht lag bei 2995g und ich war 50 cm groß. In der 10. SSW wurde meine Mama geschubst. Daraufhin bekam sie die Blutung und musste ständig zum Ultraschall. Der Frauenarzt stellte dann bei mir eine Megazyste fest und schickte Papa und Mama mit mir im Bauch nach Würzburg. Dort fuhren wir gleich am nächsten Tag hin. Meine Eltern waren erstmal recht aufgeregt, denn in Würzburg konnte man nichts machen und schickte uns sofort nach Gießen zum Dr. Kohl. Gesagt getan. In Gießen wurde dann eine vergrößerte Harnblase bei mir festgestellt. Nun ging es los. Meine Eltern wurden aufgeklärt. Mein Papa wusste gar nicht was los war und meine Mama, die vom Fach ist, war ganz ruhig und sagte "wir versuchen die OP". Auch wenn wir sie oft wiederholen müssen. Nun musste erstmal die Trisomie 13,18 und 21 ausgeschlossen werden. Meine Eltern stimmten zu. Also bekam meine Mutter Fruchtwasser abgezogen und es wurde keine Trisomie festgestellt. In der 14. SSW wurde dann ein Katheter in meine Harnblase gelegt. Alles lief prima. Mama hat sich geschont und fast nur gelegen. Natürlich durfte sie dann auch nicht mehr arbeiten. Jede Woche wurde Ultraschall gemacht und in der 16. SSW wurde festgestellt, dass beide Harnleiter gestaut sind. Die Blase war aber leer. Nun wurde überlegt, wie man es am besten hinbekommt, in die Harnleiter einen Katheter zu setzen. In der 21. SSW wurde dann in einen Harnleiter ein Katheter gelegt. Dies ging leider nicht in beide. Meine Mama sagt ich war und bin immer ganz tapfer.
Die Nieren waren Gott sei Dank bis dahin nicht gestaut und das Fruchtwasser war normal. Meine Mama hat bis dahin fast nur gelegen. Weiterhin sind wir wöchentlich zum Ultraschall gegangen. In der 28. SSW wurde auch ein Katheter in den anderen Harnleiter gelegt. Nun hieß es abwarten und wöchentlich Ultraschall. In der SSW 36+1 wurde dann die Geburt eingeleitet. Am 11.3. um 23.39 Uhr war es soweit. Mit einem Schrei machte ich mich bemerkbar. Im Kreißsaal in Gießen waren dann noch eine Kinderärztin und eine Kinderkrankenschwester. Sie nahmen mich gleich mit. Leider durfte ich nicht zu meiner Mama. Mein Darm war durch die Bauchdecke ausgetreten. Dies musste erst untersucht werden. Ich wurde in das warme Intensivbett gelegt und kam an die Beatmung. Nach 2 Stunden endlich kamen Papa und Mama zu mir. Am nächsten Tag wurde ich operiert. Der Darm wurde zurück gelegt, die liegenden Katheter wurden entfernt und mir wurde ein Blasenkatheter gelegt. Puh, das war anstrengend. Meine Mama und mein Papa kamen mich oft besuchen. Am 13.3. wurde festgestellt, dass ich Flüssigkeit im Bauch habe - daraufhin wurde mir eine Drainage gelegt. Es war Gott sei Dank kein Urin. Die Flüssigkeit kam durch die ganzen OPs. Die Intensivschwestern sagten, ich muss anfangen zu essen, damit ich heim darf. Die Ärzte sagten, ich muss noch 3 bis 4 Wochen da bleiben. Das war mir zu lange. Also versuchte ich, am 5. Tag alleine zu atmen, was prima klappte. Am 8. Tag nahm ich meine Menge Essen ohne Probleme zu mir. Somit durfte ich am 9. Tag heim.  Ich war total aufgeregt. Meine Eltern hatten daheim alles organisiert. Einen Kinderarzt der sehr nett ist, Urologen und meine eigene Schwester habe ich auch. Lach - das ist meine Mama. Als ich heim kam waren meine großen Brüder da. Die haben vor Freude geweint. Sie sind schon 20 und 19. Meine große Schwester ist 13 Jahre alt. Ach und dann habe ich noch einen Chihuahua Lilly. Die wird im Juli 1 Jahr alt.

Mir geht es richtig gut. Ich kam mit Blasenkatheter nach Hause. Am 13.4. fuhren wir nach Köln in die Kinderklinik und am 14.4. wurden mir dann die Urethralklappen geschlitzt. Es lief prima. Am 18.4. durfte ich nun ohne Katheter nach Hause. Das Pinkeln klappt wunderbar. Alle 2 Wochen kontrolliert mein Kinderarzt die Nieren, die Harnleiter und die Blase. Leider sind die Harnleiter noch etwas gestaut. Man sieht eine Verengung. Der Urin läuft aber ab. Aber die Hauptsache, nämlich die Nieren, die sehen super aus. Alle freuen sich, dass ich da bin und sind froh, dass meine Eltern die OP in der Schwangerschaft gewagt haben. Im Juli muss ich nochmal nach Köln. Dort wird dann getestet, ob die Nieren richtig arbeiten. Ich bin jetzt mit fast 3 Monaten schon 62 cm groß und wiege bereits ganze 6200g. Mit dem Zahnen habe ich auch schon angefangen, aber das geht. Mama ist ja da. Ach so noch was. Ich schlafe nachts schon durch. Das finden Mama und Papa ganz toll. Mama sagte, wenn alles so klappt und sie wieder arbeiten geht, dann kommt vielleicht ein Au-pair zu uns. So das war es dann mal von mir...
Wir hoffen, dass wir Euch etwas Mut machen konnten. Dr. Kohl in Gießen und Dr. Axt-Fliedner sind einfach spitze in der Pränataldiagnostik. Der Kinderarzt Dr. Boemers aus Köln ist für die Nachbehandlung super. Ok, an den Krankenhäusern selbst müsste man noch viel machen. Aber es geht ja um die Kinder und die sind dort gut aufgehoben.

Wir wünschen Euch allen eine schöne Zeit. Seid geduldig mit uns Babys - auch wenn es manchmal anstrengend ist. Wir wissen einfach oft nicht wie wir uns außer mit Schreien bemerkbar machen sollen. Gebt uns Liebe und Geduld. Wir werden es mit einem Lächeln und Fröhlichkeit zurück geben.

-- erstellt am 7.6.15 --

Druckversion | Sitemap
© LUTO-Kinder.de | LUTO-Kinder e. V., Vereinsregister des Amtsgerichts Koblenz, Registernummer 21406 | Kontakt: Corinna Gerhards, Rheinau 12, 56075 Koblenz | © Bilder: Julia Berlin